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Nachruf
Andreas Müller
Traurig nehmen wir Abschied von Andreas Müller, dem Leiter des Instituts Beatenberg/Schweiz, der im Alter von 68 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben ist.
Die GGG, hier Gerd-Ulrich Franz, lernte Andreas Müller auf einer Tagung der Bosch-Stiftung in Jena kennen. Nach seinem spontanen Besuch des Instituts Beatenberg im Mai 2003 berichtete er bei einer MV der GGG Hessen. Die Art und Weise, wie die Schülerinnen und Schüler dort lernten, beeindruckte auch deren Teilnehmer sehr. Im Februar 2004 fuhr eine erste GGG-Gruppe aus Hessen und Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Kultusministeriums zu einer Klausur nach Beatenberg.
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Nachruf
Christoph Edelhoff
Mit dem Tod von Christoph Edelhoff verliert die GGG einen stets entschiedenen und engagierten Verfechter für die Gesamtschule. Er trat am 5.2.1972 in die GGG ein und arbeitete in den 70ern auch im hessischen Landesvorstand mit.
Nach Studium und Assistententätigkeit wurde er 1969 Lehrer an der kurz zuvor gegründeten Gesamtschule Fröndenberg in Nordrhein-Westfalen. Er war einer der ersten Englischlehrer, der im Unterricht einen Kassettenrekorder einsetzte. Wenige Jahre später wurde ihm die stellvertretende Leitung der Schule angeboten. Danach übernahm er 1973 als Leiter den Fachbereich Neue Sprachen und Medien am damals ebenfalls erst neu gegründeten Hessischen Institut für Lehrerbildung (HILF) in der Reinhardswaldschule in Fuldatal bei Kassel. Hier nahm seine Fortbildung für den Englischunterricht an Gesamtschulen seinen Ausgang.
Damit hatte er das Thema für sein lebenslanges Wirken gefunden: die Förderung eines kommunikativen Englischunterrichts an Gesamtschulen. Dieser Aufgabe widmete er sich auf verschiedenen Feldern.
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Ralf Pauli, taz-Redakteur, setzt sich in seinem Kommentar kritisch auseinander mit dem etablierten System der Schulnoten und der Praxis ihrer Vergabe.
taz-Artikel 30.04.2017
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Bildungsfinanzbericht 2016 (zuletzt abgerufen: 16.02.2017)
Kommentare von GEW und VBE
Bund, Länder und Gemeinden haben für das Jahr 2016 Bildungsausgaben in Höhe von 129,2 Milliarden Euro veranschlagt. Das sind zwar fünf Milliarden Euro mehr als im Vorjahr – aber immer noch viel zu wenig, kritisiert die GEW.
Bildungsfinanzbericht: GEW verlangt mehr Geld für Bildung | gew.de vom 15.12.2016 (zuletzt abgerufen: 16.02.2017)
"Wer Bildungsungerechtigkeit in Zahlen ausgedrückt haben möchte, hat hiermit eine passende Lektüre gefunden", kommentiert Udo Beckmann.
VBE: Bildungsgerechtigkeit in Deutschland ist eine leere Phrase | bildungsklick.de vom 16.12.2016 (zuletzt abgerufen: 16.02.2017)
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Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Klafki am 24. 8. 2016 in Marburg verstorben ist.
Er war der GGG über 44 Jahre als Mitglied verbunden. Mit seinem kritisch-konstruktiven erziehungswissenschaftlichen Ansatz hat er Grundlagen für die Pädagogik der einen Schule für Alle geschaffen. Mit seinem bildungspolitischen Engagement hat er die GGG aktiv und sehr wirksam unterstützt. Er wollte, dass die Schüler
"ermutigt werden, gerade auch im Zusammenwirken mit anderen, Einfluss auf die Gestaltung der kulturellen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse auszuüben. Schließlich sollen sie erkennen, dass es notwendig ist, sich auch für diejenigen einzusetzen, die aufgrund von Behinderungen oder Benachteiligungen dazu nur teilweise oder gar nicht in der Lage sind. In diesem Sinne ist Bildung ein demokratisches Bürgerrecht und insofern Bildung für alle (… )– und zugleich auf die freie Entfaltung der gesamten Persönlichkeit abzielend, also vielfältige Interessen- und Fähigkeitsentwicklung beinhaltend" Laudatio Prof. Dr. Heinz Stübig 2007 zum 80. Geburtstag
Damit beschreibt er Emanzipation und Solidarität als zentralen Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule und damit die Grundlage für ein inklusives, demokratisches Schulwesen insgesamt. Angemessen zu verwirklichen ist dies nur in einer Schule, in die Alle gehen!
Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.
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In Bremen schlägt die Ressourcenknappheit bei den Ganztagsschulen durch, wie die Bertelsmann Stiftung kürzlich zu berichten wusste. So verkomme der Ausbau der Ganztagsschulen pädagogisch gesehen zur ‚Luftnummer‘, wie die Autoren der Studie Klemm/Zorn feststellen. Nun ist das allerdings die halbe Wahrheit, denn die Bertelsmann Stiftung rechnet nur die Lehrerstunden zusammen und kommt dann auf ein für Bremen negatives Ergebnis. Die Behörde konstatiert dagegen, dass in einer gebundenen Ganztagsschule mit 35 Std. wöchentlich pro Klassenverband vier Lehrer- und 16 Erzieherstunden zur Verfügung stünden, so dass Bremen damit über dem Bundesdurchschnitt liege. Insofern sei das Ranking fragwürdig. Dennoch wird in der Studie nachgewiesen, dass Bremen nur mit geringen finanziellen Mitteln im Gegensatz zu den anderen Bundesländern die zusätzliche Lernzeit finanziere, was heißt, dass auch Honorarkräfte und Übungsleiter von externen Trägern pädagogische Aufgaben übernehmen. Längerfristig wird Bremen nicht umhin können, mehr Lehrerstunden für den Ganztagsbetrieb bereitzustellen, um die Lernbedingungen zu optimieren.
Karlheinz Koke
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Nach dem Ablauf der Anmeldefristen der Schulanwahlen für das Schuljahr 2016/17 liegen die ersten Ergebnisse vor. Danach sind die Gymnasien wie im Vorjahr hoch angewählt worden. Auch einige Oberschulen haben gute Ergebnisse erzielen können, besonders die Oberschulen mit einer eigenen Oberstufe. Oberschulen ohne Oberstufe müssen um jeden Schüler kämpfen, allerdings gibt es einige, die sich über Jahre hinweg ein gutes Image durch Profilbildung aufgebaut haben und sich über ausreichende Schülerzahlen keine Sorgen machen müssen. Der Trend ist eindeutig: die Gymnasien als die eine Säule stabilisieren sich immer mehr, während die zweite Säule, die Oberschulen, ihre Stabilität zu verlieren droht. Das Ziel, die ‚Eine Schule für alle‘, rückt so von Jahr zu Jahr in immer weitere Ferne. Die Ursachen dafür sind schnell gefunden: Die personelle und materielle Ausstattung der Oberschulen genügt nicht den Anforderungen, der weitere Ausbau der Ganztagsschulen stockt, die Inklusion als wichtiges Kernstück kann nicht zufriedenstellend umgesetzt werden und die angestiegenen Flüchtlingszahlen verlangen eine Herkulesarbeit in Sachen Integration. Das sind große Aufgaben, die von den Gymnasien nicht gemeistert werden müssen. Es bleibt ein ungleicher Kampf.
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Bremen hat eine neue Senatorin für Bildung: Claudia Bogedan. Sie ist von außen eingeflogen worden, hat also keine Bremer Erfahrungen und Kenntnisse, ist blutjung, 40 Jahre. Sie fängt bei Null an. Das könnte ja auch ein Vorteil sein. Der Zuschnitt ihres Ressorts hat sich verändert: das Ressort heißt jetzt Kinder und Bildung. Die Vorschulerziehung ist eingebunden, was eine enge Verzahnung von der Kinderbetreuung und Schule bedeutet. Die Grundschule könne darauf aufbauen, was zuvor in den Kitas geleistet worden sei, betont Claudia Bogedan in einem Interview mit dem Weser-Kurier. Erzieher und Lehrer könnten gemeinsam dazu beitragen, dass der Übergang in den Schulunterricht nicht schwierig oder gar angstbesetzt sei, so die Senatorin weiter.
Weiter verspricht sie Neueinstellungen, die auch schon durchgeführt sind – die Rede ist von 200 Stellen – um die hohe Belastung der Lehrkräfte zu mindern. Die Zahl 200 sei genau berechnet worden, um auch Personal zur Verfügung zu haben, um Fehlzeitquoten aufzufangen. Auch durch Umstrukturierungen sollen Kapazitäten freigesetzt werden; sie denkt zB an die Schulleitungen, die von hohem Verwaltungsaufwand entlastet werden sollen. Dadurch werde auch mehr Raum für Personal ‚an der Tafel‘ geschaffen. Viele Schulleitungen waren von dieser Ankündigung not amused.
Das neue Schuljahr ist ohne größere Probleme gestartet, was für die neue Senatorin auch erst einmal positiv zu Buche schlägt.
Kalle Koke
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Der 6. Oberschultag von GEW und GGG am 23. 6. 2015 war eine produktive und lebhafte Veranstaltung. Über 110 Eltern und Lehrkräfte zogen Bilanz über die bisherige Entwicklung von 6 Jahren Oberschule in Bremen und diskutierten weitere Perspektiven. Die ersten 8 Oberschulen haben in diesem Sommer Abschlusszeugnisse vergeben. Wie der Fachtag zeigte, ist der Aufbau der meisten Oberschulen keineswegs abgeschlossen, im Gegenteil, die Konzepte werden überarbeitet und revidiert. Besonders die Umsetzung der Inklusion bindet weiterhin Kräfte und Energien. Das zeigte sich auch an den Beiträgen der Teilnehmer aus Schulen, Behörde und ZEB (Zentralelternbeirat) während der Podiumsdiskussion zu Anfang der Tagung, als unter dem Titel ‚Haben sich die Erwartungen erfüllt ?‘ festgestellt wurde, dass die Lehrkräfte eine enorme Entwicklungsarbeit geleistet haben, für die anfangs nur in geringem Umfang Entlastungsstunden bereitgestellt wurden. Diese vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung zu mindern, ist immer noch nicht gelungen.
Der neue (seit Mai) Senat – in Person durch Bürgermeister Sieling und die neue Senatorin für Kinder und Bildung Claudia Bogedan - hat angekündigt, dass zusätzliche Finanzmittel für ausreichende Entlastungen bereitgestellt würden. Betont wurde von den Diskutanten aber auch, dass der schulpolitische Weg keine Alternative zulasse, er nur konsequent und ressourcenmäßig abgesichert weiter beschritten werden müsste, besonders wenn man bedenkt, dass der Bremer Schulkonsens in dieser Legislaturperiode der Bürgerschaft ausläuft. Das Hauptaugenmerk in den Oberschulen liege weiterhin auf der Entwicklung einer Schulkultur, integrativ und demokratisch, um das Realität werden zu lassen, was umschrieben ist mit dem Satz: Keiner bleibt zurück !
Kalle Koke
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6 Jahre Oberschule: Schulentwicklung fortsetzten und finanziell absichern!
Am 6. Bremer Oberschultag von GEW und GGG am 23. Juni 2015 diskutierten über 110 Pädagog/innen und Eltern über die bisherige Entwicklung der Oberschule und ihre weitere Perspektive. In diesem Sommer gibt es die ersten Abschlusszeugnisse für Oberschüler/innen an den 7 Starterschulen. Die Schulentwicklung ist dort aber keineswegs abgeschlossen. Der meisten Oberschulen in Bremen und Bremerhaven befinden sich weiter im Aufbau. An allen Oberschulen werden bisherige Konzepte ausgewertet und überarbeitet.
Berichte, Reden und AG-Ergebnisse sind hier gut dokumentiert.
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Erfahrungen mit einer verheimlichten und unterschätzten Schulstruktur
Lothar Sack beschreibt eigene Erfahrungen mit der Schule 1-13 aus der Sicht verschiedener beteiligter Personengruppen.
Warum Langformschulen besser sind
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Zurzeit läuft die Vorbereitung und Organisation des Oberschultages 2015 auf Hochtouren. Er wird von der GEW und GGG Bremen als Fachtagung gemeinsam veranstaltet und wird am 23. Juni 2015 stattfinden.
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Von der Schippe zum Bagger
„Mit dem Bagger“ zu Böhrnsen: Ca. 500 Schüler/innen, Eltern und Lehrkräfte aus Bremerhaven kamen am 20.10.2014 zum
Hauptbahnhof Bremen und zogen zum Rathaus, unterstützt auch von vielen hundert Menschen aus Bremen, um Bürgermeister
Böhrnsen einen Besuch abzustatten. Sie kamen mit einem Bagger, einem Trecker und einem Anhänger voller Bildungsbausteine.
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Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung der Pilotphase Gemeinschaftsschule Berlin
Vortrag anlässlich der GGG-Bundesarbeitstagung 2014
15. Nov. 2014
IG-Mannheim-Herzogenried
Was integrierte Schulen können
Die insgesamt sehr gelungene wissenschaftliche Begleitung liefert erstaunlich positive Ergebnisse. Sie konzentriert sich auf die Sekundarstufe I, die in Berlin mit Jahrgang 7 beginnt. Untersucht wurde bisher ein Schüler-Jahrgang mit drei Lernstands-Erhebungen: Anfang Jg.7 (2009), Anfang Jg. 9 (2011) und Ende Jg. 10 (2013) in den Lernbereichen Lesen, Orthografie, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften.
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„Wie geht es weiter mit der Oberschule?“
Unter diesem Motto stand der 5. Bremer Oberschultag, der als eine Fortbildungsveranstaltung für Beschäftigte der Bremer Oberschulen gemeinsam von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dem Verband für Oberschulen und Schulen des gemeinsamen Lernens e.V. (GGG) ausgerichtet wurde. In insgesamt 7 Workshops tauschten sich 140 Teilnehmer/innen unterschiedlicher Professionen zu aktuellen Fragen und Problemen der Oberschulentwicklung aus.